“Wir nehmen die Rodung in die Zange!” – Geisterfahrt am 31. 10.

Hallo liebe Mitstreitende,

Wir fahren gleichzeitig von Gießen und Kassel aus in den Dannenröder Wald. Das Ganze im Rahmen der Wald-statt-Asphalt Aktionstage, die ab dem 29.10. angekündigt sind!

Und zeitgleich mit einer internen Konferenz der europäischen Verkehrsminister*innen in Passau – auch aus aktuellem Anlass machen wir daher mobil für eine Verkehrswende und ein Ende des allgegenwärtigen Individualverkehrs!

Am Samstag, 31.10 wird die Rodung des Dannenröder Forst und die reaktionäre Verkehrspolitik der BRD – Milliarden-Ausgaben für Individualverkehr und Autobahnen, z.B. für den Weiterbau der A49 – in die Zange genommen. Mit zwei Raddemos nach Dannenrod soll für den Erhalt des Dannenröder Forst in Mittelhessen und für eine Verkehrswende geradelt werden.

In Zeiten von Klimawandel, Artensterben und Bodenverlust durch Flächenversiegelung wird verkehrspolitisch nichts dringender benötigt als eine weitreichende Verkehrswende, die den Radverkehr und den Schienenverkehr gegenüber dem Autoverkehr privilegiert. Dies scheint aber noch in weiter Ferne. Während es bundesweit 12.993 km Bundesautobahnen und rund 38.303 km Bundesstraßen gibt, gibt es als Äquivalent für den Radverkehr bundesweit gerade einmal weniger als 25 km Radschnellwege.

Dass der Trend des Autobahnbau-Wahns nicht abreißt, ist unter anderem rund um den Dannenröder Forst zu beobachten. Hier ist die Waldbesetzung zum Symbolkampf für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik geworden. Der Weiterbau der A49 ist dabei alleine schon aus Gründen des Trinkwasserschutzes höchst fragwürdig.

Ein Radkorso startet um 10 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Gießen und fährt, wenn das RP Gießen nicht mehr querschießt, ein Stück über die A485, dann über die B3 nach Marburg (13 Uhr) und von dort über die B62 nach Dannenrod. Der andere Korso startet voraussichtlich um 9 Uhr am Kasseler Hauptbahnhof und fährt über einen Teil der bereits fertig gebauten A49 nach Dannenrod.

Ankunft am Sportplatz Dannenrod mit einer Abschlusskundgebung ist von Gießen aus planmäßig 15.30 Uhr, die Strecke beträgt 59 km. Von Kassel aus die Ankunft voraussichtlich gegen 19:00 Uhr, die Strecke beträgt hier ca. 95 km.

Ganz oben auf unserem Forderungskatalog steht der Erhalt des Danni und dass keine Autobahn mitten durch die zum Teil bereits gerodeten Ökosysteme im Maulbacher Wald und im Herrenwald gegraben wird. Gleichzeitig sehen wir aber auch, dass der Konflikt um den Dannenröder Forst Symbolkraft besitzt und eine Verkehrswende, wie auch der grundsätzliche Kampf gegen den Klimawandel und für soziale Gerechtigkeit an allen Orten notwendig ist.

Entlang unserer Route wollen wir daher die starken Rufe nach einer Verkehrswende in unserer Region aufgreifen und uns unmittelbar dafür einsetzen. Ideen: die B3 als Radschnellweg zwischen den autofreien Innenstädten von Marburg und Gießen, welche ein dichtes Netz von Fahrradstraßen besitzen. Ergänzend dazu ein Ausbau des Bahnnetzes durch Reaktivierung stillgelegter Gleise und Trassen. Den Bau der Regiotram Mittelhessen, für die Städte Gießen, Wetzlar und Marburg.

Damit alles reibungslos ablaufen kann, guckt bitte dass eure Räder in Schuss und auf Hochglanz poliert sind. Vergesst eueren Mund-Nasenschutz für die Kundgebungen nicht und schmiert euch schon einmal ein paar Stullen zum mitnehmen. Wir freuen uns sehr über mitgebrachte Redebeiträge und allerlei kreative Ideen!

Liebe Grüße aus dem momentanen Orgateam

E-mail: verkehrswende@obscuro.cc

Blackblogs funktioniert wieder! – Wir sind zurück mit neuen Infos :)

Für alle, die wir in den letzten Tagen nicht via Mail erreichen konnten hier noch die letzte Pressemitteilung, damit ihr auf dem Laufenden seid (nochmal sry wegen den technischen Störungen, obwohl wir natürlich auch nix dran ändern konnten):

+++ Wir würden uns freuen, wenn Sie Teile der
Pressemitteilung oder eine Demo-Ankündigung im Vorfeld abdrucken bzw.
über Ihre Medienkanäle verbreiten würden! +++

+++ vorerst letzte Fahrraddemo(s) mit Autobahn-Beteiligung zum Danni am
31.10.2020 +++
+++ zahlreiche Verbände unterstützen die Mobilisierung +++
+++ Verhandlungen noch nicht abgeschlossen, Demos aus Kassel und Gießen
geplant +++
+++ http://blackblogs.org/ ist momentan nicht erreichbar, wir hoffen auf
baldige Behebung d. Störung +++

Sehr geehrte Vertreter*innen der Presse,

nun ist wieder eine Woche ins Land gestrichen. Viele zeigten sich
verunsichert angesichts der zwei angekündigten Termine zum 17. und
24.10. und dem anschließenden Verweis auf den 31.10.

Wir bitten diese Unverbindlichkeit zu entschuldigen – uns selbst war
viele Tage lang nicht klar, welche Art von Folgeveranstaltung wir
anstreben sollten, um das Thema sinnvoll in der Öffentlichkeit zu besetzen.

Seit letzter Woche ist jedoch viel passiert: wir haben die Zeit
genutzt, um ein wenig an der Anmeldestrategie zu feilen und weitere
Unterstützende mit ins Boot zu holen. Um eine solche Unterstützung
wahrnehmen zu können, nahmen wir nach Hinweisen und eigenen Überlegungen
ein Vermittlungs-Angebot zwischen uns als Anmelder und den Behörden
durch Werner Buthe an. Durch sein Engagement für kooperative
Verhandlungen gelang es schließlich, die Wogen in den
Regierungspräsidien zu glätten und zwei dem Zweck unseres Protestes
angemessene Demorouten in einem etwas größerem Stil vorabzustimmen.

In einem Fall ist uns dies bereits gelungen! Wir freuen uns daher, seit
heute mitteilen zu dürfen, dass ein Fahrradkorso am Samstag, 31.10. am
Bahnhofsvorplatz in Gießen starten und über die A 485 und die B3
(Schnellstraße) in der Folge über die Stadtautobahn Marburg und die B62
bis zum Sportplatz Dannenrod mit großer Wahrscheinlichkeit stattfinden
kann, vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung aller am Prozess
beteiligten Behörden.

Bei der Strecke handelt es sich “nur” um 60 km und es gibt in Marburg
sehr gute Zustiegsmöglichkeiten, was die Route besonders attraktiv macht.

Die Mobilisierung in den Städten entlang der Route läuft nun an, Fridays
for Future Marburg (oder sogar ein breiteres Verkehrswende-Bündnis) wird
an dem Tag eine eigene Zubringer-Demo veranstalten und sich dem Korso
Richtung Dannenrod direkt auf der Stadtautobahn Marburg anschließen. Wir
hoffen diesbezüglich auch auf besonders schöne Fotomotive für Sie als
Presse und bangen um gutes Wetter!

Eine zweite Demo ist, wie erwähnt, am selben Tag geplant - die
Verhandlungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Daher haben wir uns
zum jetzigen Zeitpunkt dazu entschieden, mit dieser vorläufigen
Pressemitteilung ein paar Fragezeichen und Missverständnisse aufzulösen.

Wir melden uns selbstverständlich erneut, sobald auch die Route von
Kassel aus abgestimmt ist. Oder, um es mit den Worten eines Anmelders
auszudrücken: "Dann werden wir die Rodung des Danni in die Zange nehmen!"

Alle Veranstaltungen für den 17. und 24.10. wurden mit Verweis auf den
31.10. als größere Veranstaltung abgesagt.

Zuletzt müssen wir leider darauf hinweisen, dass die Domain, über die
der Blog zur Demo geschaltet ist, aus uns unbekannten Gründen seit
gestern Abend nicht mehr abzurufen ist. Der Fehler betrifft leider
auch den offiziellen Blog der Waldbesetzung. Wir können an dieser Stelle
leider nur die Daumen drücken, dass die technischen Probleme sehr bald
wieder behoben sein werden – darüber hinaus sind uns wohl die Hände
gebunden.

kraftvoll-fröhliche Grüße,

ein paar Verkehrswende-Aktivisti

E-Mail:
verkehrswende@obscuro.cc

KEINE Fahraddemo am 17. 10.2020 und weitere Infos.

Seit dem Beginn der Waldbesetzung vor etwas mehr als einem Jahr hat sich rund um den Dannenröder Forst eine ganze Menge entwickelt. Gestartet wurde die Besetzung von einer Hand voll mutigen Menschen, die, unterstützt von den umlegenden Bürgi-Initiativen, erste Baumhausstrukturen errichtet haben. Seit Räumungs- und Rodungsbeginn im angrenzenden Herrenwald und Maulbacher Wald, ist die Zahl der Unterstützenden und Besetzenden wenn nicht exponentiell, dann zumindest rasant angestiegen. Mit der Zunahme an Unterstützenden sind auch die strategischen Ansätze des Widerstands breiter geworden. Nachdem wir bisher drei Raddemos in den Dannenröder Forst organisiert haben, wollten wir uns ein “weiter so” gerichtlich erkämpfen.

Gleichzeitig wurden größere Kampagnen und Verbände auf uns aufmerksam und bieten ihre Unterstützung an, sollten wir den von uns angestrebten Rechtsstreit als Selbstzweck fürs Erste ad Acta legen und uns auf eine gemeinsam beworbene Demo vorbereiten wollen. Nach einigem Hin und Her und Strategie-Diskussionen entschieden wir uns dafür, dieses Angebot anzunehmen – kreativen, selbstorganisierten und konfliktfreudigen Protest können wir (und alle anderen, die wollen) auch zu jedem anderen Zeitpunkt unabhängig von Verbänden auf die Beine stellen.

Aktuell versuchen wir als gemeinsam mit anderen, die Raddemo in einem größerem Stil zu organisieren – soweit das angesichts der Jahreszeit denn möglich sein wird.

unter Vorbehalt – SAVE THE DATE: 31.10.2020 (hoffentlich aus Gießen und Kassel gleichzeitig)

Den morgigen Termin am 17.10.2020, welchen wir angemeldet haben, lassen wir fallen, da wir die Zeit und Energie für die Vorbereitung benötigen. Weitere Infos zum 24.10.2020 und späteren Aktionen, werden in den nächsten Tagen folgen.

Pressemitteilung im Nachgang der Fahrraddemo vom 10.10.2020

An den Erfolg der ersten zwei Samstage konnten wir diese Woche nicht anknüpfen.” So fanden sich lediglich 50 Menschen am Bahnhof in Wabern ein, um gemeinsam in den Dannenröder Forst zu fahren. Die Versammlungsleitung sieht einen zentralen Grund für das Ausbleiben der Teilnehmenden in der aktuellen Verfügung des Regierungspräsidiums (RP) Kassel. Demnach wäre eine Befahrung der Autobahn wegen des Wiederholungscharakters nur noch zwischen Wabern und Borken zulässig. Das RP kürzt somit die eigentlich angemeldete Strecke von 38km Autobahn ab Kassel nunmehr auf 6km.

Von dieser unverhältnismäßigen Beschränkung wollen sich die Demonstrierenden jedoch nicht aufhalten lassen. Sie haben bereits zwei weitere Veranstaltungen angemeldet – für den 17. und 24. 10. sowohl von Frankfurt über die A5 als auch erneut von Kassel aus über die A49. Auch der Rechtsweg sei vorbereitet, notfalls bis hoch zum Bundesverfassungsgericht. Die Anmelder gehen daher davon aus, dass die Versammlungen am 17.10. aus Protest abgesagt würden, weil bis dahin nicht mit einem positiven Gerichtsentscheid zu rechnen sei. Dafür werde der 24.10. nun aber mit maximalem Aufwand überregional beworben.

Mit unserem Protest wollen wir in erster Linie gegen Autobahnen demonstrieren und zwar explizit nicht nur gegen den Weiterbau oder für die Umwidmung der A49, sondern vor allem gegen den motorisierten Individualverkehr als primäres Verkehrskonzept der BRD. Die Autobahn ist der relevante Kern dieses Protestes, da sie den überregionalen Verkehrsfluss bewältigt und an ihrer Stelle zu allererst alternative Verkehrskonzepte großflächig ausgebaut werden müssen”, heißt es von der Versammlungsleitung. Solange die Autobahn und der motorisierte Individualverkehr (MIV) einen derartigen Stellenwert im gesamtgesellschaftlichen Verkehrskonzept einnähmen, solange bestehe besonderer Anlass für den Protest. In diesem Herbst soll der Dannenröder Wald gerodet werden und damit vollendete Tatsachen für den Ausbau der A49 geschaffen werden. Auch dagegen richte sich der Protest.

Die mit der Versammlung einhergehenden Beeinträchtigungen des Verkehrs sind aus Sicht der Veranstalter*innen hinzunehmen, insbesondere weil es zahlreiche alternative Verkehrsführungen gäbe. Darüber hinaus hätten vergangene Veranstaltungen auf der A49 bereits gezeigt, dass eine Umleitung des Verkehrs über Ausweichrouten möglich sei und dass (Grund)Rechte Dritter nicht in unzumutbarem Ausmaß beeinträchtigt würden. Ganz im Gegenteil bestehe für Privatreisende die Möglichkeit, auf das Schienennetz der deutschen Bundesbahn auszuweichen. Der Schwerlasttransport und Berufsverkehr, welcher an die Nutzung von Autostraßen gebunden ist, werde zwar behindert, der Protest richte sich allerdings auch ausdrücklich gegen diese Form des Gütertransports. Daher sei es durchaus verhältnismäßig, wenn nicht selbstverständlich, eine gewisse Beeinträchtigung der Gewerbetätigkeit hinzunehmen. Es handele sich in jedem Fall auch eher um geringfügige Einschränkungen, da die Betriebe entsprechende Transporte zeitlich verlegen könnten und überdies eine Sperrung der Strecke, selbst wenn diese jede Woche einmal bestünde, nicht einmal 2,5% des verfügbaren Zeitraums einnähme.

Es ist unerheblich, ob das RP Kassel die vorgeschlagenen Einschränkungen für zumutbar hält”, meint ein Unterstützer vom Versammlungsrechtsteam der breiten Protestbewegung gegen die A49. Tatsache sei, dass es sich bei einer Auflagenverfügung immer um den schwerwiegenden Eingriff in Grundrechte handele, die nur in besonderen Fällen zulässig seien. Das bedeute, eine Verfügung wäre nur dann verfassungskonform, wenn andere Grundrechte durch die Ausübung der Versammlungsfreiheit derart eingeschränkt würden, dass dies einen stärkeren Grundrechtseingriff darstelle, als es die Verfügung tue. Ein solch schwerwiegender Eingriff entstehe jedoch durch die angemeldete Versammlung nicht.

Unabhängig davon sei es nicht zumutbar, den Aufenthalt auf der BAB 49 derart umfangreich zu beschränken und stehe auch in keinem Verhältnis zu Brisanz, bundesweiter öffentlicher Debatte und Wichtigkeit des Versammlungsthemas.

Es ist uns unbegreiflich, dass es in der heutigen Zeit, in der auch in den höchsten Gremien der BRD von einer Verkehrswende geredet wird, die Nutzung einer Autobahn zum Protest dagegen verboten werden kann.” Die Sonderstellung dieser Straßen sei angesichts aktueller politischer Diskurse und gesellschaftlicher Entwicklung der letzten Jahre nicht mehr verhältnismäßig, argumentieren die Veranstalter*innen. Und weiter: “wie soll der Protest gegen Autobahnen wirkungsvoll und glaubhaft sein, wenn er nicht denselben Grundrechtsschutz erhält, wie der Protest an allen anderen öffentlichen Orten auch?”

Tatsächlich kam es bei zwei aufeinanderfolgenden Protestzügen über die A49, die im Abstand von 7 Tagen zueinander stattfanden, zu keinerlei chaotischen Verkehrssituationen. Es gab überschaubare Rückstaus, welche aber oft schon an einspurig befahrbaren Baustellenabschnitten umfangreicher entstünden. Das sei selbstverständlich, denn natürlich sei das Verkehrsnetz der BRD derart konstruiert, dass es mit solchen Belastungen souverän umgehen könne. Auch Versammlungen ein Mal pro Woche würden sich demnach in einer bundesweiten Betrachtung der Staumeldungen und Behinderungen des Verkehrs kaum bemerkbar machen.

Ab Wabern, nicht ab Kassel! Fahrrad fahr´n statt Autobahn – die Dritte

Am 10.10 wollten wir unsere Rad-Demo von Kassel über die A49 in den Dannenröder Forst zum dritten mal stattfinden lassen und haben diese daher erneut beim Regierungspräsidium (RP) Kassel angemeldet. Nach dem heutigen Kooperationsgespräch ist jedoch klar, dass das RP nicht mehr kooperativ sein wird. Das Ergebnis des Gesprächs ist, dass wir zwar ab Kassel starten dürften, jedoch erst bei Wabern auf die A49 auffahren und bereits 6 km später bei Borken wieder abfahren müssten. Diese Verfügung greift derart wesentlich in den Charakter unserer Versammlung ein, dass wir sie de facto als Verbot werten. Die A49 ist nämlich wesentliches Bezugsobjekt des Veranstaltungsthemas. Wenn die A49 während der Versammlung nur kaum befahren werden darf, ist uns unklar, wie wir unsere Anliegen – nämlich die Schließung/Umnutzung aller Autobahnen in absehbarer Zukunft, eine Verlegung des Güter- und Personenverkehrs auf alternative Verkehrsmittel oder die Umnutzung bzw. den Rückbau des bestehenden Autobahnabschnitts der A49 – ernstzunehmend kommunizieren sollen.

Wir werden eine derartige Beschränkung unserer Grundrechte selbstredend nicht hinnehmen, vor allem, weil das Verbot insbesondere mit der Wichtigkeit des frei fließenden Gewerbeverkehrs begründet wurde. Aus diesem Grund werden wir die Demo in den folgenden Wochen wieder anmelden – und dann auch für den Rechtsweg gewappnet sein!

Dennoch möchten wir die Versammlung nicht absagen, da die Räumung und Rodung des Dannenröder Forstes, des Herrenwaldes und des Maulbacher Waldes weiter voranschreitet, und die Aktivist*innen vor Ort jede Unterstützung gebrauchen können. Deshalb haben wir uns für eine abgespeckte Version unseres Fahrradkorsos entschieden. Wir starten nicht in Kassel, sondern in Wabern am Bahnhof, und fahren direkt auf die A49 auf, anstelle erst viele Kilometer neben ihr her zu fahren.

Bitte kommt trotzdem zahlreich und lasst euch von diesem Rückschlag nicht den Spaß nehmen! Die juristischen Erfolgschancen steigen in jedem Fall, je mehr wir werden.

Geänderter Ablauf:

  • 11:30 Start in Wabern Bhf Richtung Anschlussstelle Wabern, Auftaktkundgebung auf der Autobahn.
  • 13:00-13:30 Kundgebung/Pause in Schlierbach.
  • 15:00-15:30 Kundgebung am Herrenwald.
  • ca. 17:00 Abschlusskundgebung rund um den Dannenröder Forst.

Die Gesamtstrecke beträgt dann ca. 65km.

10. Oktober 2020: Fahrrad fahr’n statt Autobahn – die Dritte!

Nachdem sich die Zahl der Teilnehmenden am vergangenen Samstag im Vergleich zur ersten Demo verdoppelt hat (trotz erheblicher Verkehrsbehinderung aufgrund von Bauarbeiten auf der Zuglinie Frankfurt – Kassel), haben einige Menschen nun beschlossen, die Demo für kommenden Samstag, den 10. Oktober 2020 erneut anzumelden! Streckenverlauf und Zeitplan wie letzte Woche, Sonnenstunden bleiben (hoffentlich) proportional zur Teilnehmer*innen-Entwicklung. 😉

Die dritte Auflage des Fahrradkorsos ist als Reaktion gedacht auf die seit letzter Woche andauernden Räumungsversuche und großflächige Baumfällungen entlang der geplanten Trasse. Wenn der Kampf um den Dannenröder Wald (sowie den Maulbacher Wald, den Herrenwald und alle weiteren betroffenen Gebiete) erfolgreich sein soll, dann nur, indem eine unberechenbare Vielfalt direkter und kreativer Aktionen den geplanten “Alltag” der Bauarbeiten erschüttern! Durch Protest können wir Öffentlichkeit, Medien und gesellschaftliche Diskurse auf Themen wie Verkehrswende, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit lenken – und selbst wenn nicht kurzfristig, dann zumindest auf lange Sicht die Richtung unseres gesellschaftlichen Wandels bestimmen.

Fazit: Aktion ist immer gut – je spontaner und kreativer, desto besser.

Lasst uns also mehr und/oder spektakulärer werden am nächsten Samstag und durch unseren Protest noch größere Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse vor Ort – aber auch auf wichtige Grundsätze unseres Zusammenlebens zu ziehen: mehr gesellschaftliche Teilhabe & Verantwortung, Eigeninitiative, die Notwendigkeit von (selbst)kritischem Protest und grenzenlose Solidarität!

Bitte teilt diesen Aufruf und verbreitet ihn in alle Himmelsrichtungen! Die Züge Frankfurt – Kassel fahren wieder wie gewohnt nächste Woche. Wir sehen uns auf der Autobahn! #DanniBleibt! #KeinenMeterWeiter! #A49abreißen

Fahrrad fahr’n statt Autobahn! – die Zweite

Fahrraddemonstration auf der A49 gegen die A49! Am 3.10. fahren wir nun zum zweiten Mal mit dem Fahrrad von Kassel bis in den Dannenröder Forst, davon einen großen Streckenabschnitt auf der A49, um gegen den Ausbau der A49, für Rückbau und Umwidmung des bereits gebauten Abschnitts und den Erhalt des Dannenröder Forstes zu demonstrieren.

Seit heute Morgen haben die Rodungsarbeiten um den Dannenröder Forst begonnen. Harvester und Kettensägen marschieren geleitet von Polizeischutz in die Wälder. Gleichzeitig geht der Weiterbau der A49 zwischen Borken und der A5-Anschlussstelle weiter. Dringender denn je ist es für uns, jetzt laut zu werden, Widerstand zu leisten gegen das wahnsinnige Bauvorhaben und direkt aktiv zu werden. Per Versammlungsrecht legen wir wieder die A49 lahm, ersetzen den Autoverkehr für einen Tag durch unsere Drahtesel und radeln gemeinsam für eine Verkehrswende und eine klimagerechtere Welt.

Der Protest richtet sich explizit nicht allein gegen die Bundesautobahn A49, sondern beinhaltet die Forderung nach einer umfassenden Verkehrswende. Die tatsächliche Verhinderung von Straßen- und Autobahnneubauten ist nur eine, aber wichtige Säule für eine Verkehrswende.

Je länger mit der Verkehrswende gewartet wird, desto schwieriger wird es, den Rückwärtsgang einzulegen – deshalb ist jetzt die Zeit direkten Widerstand zu leisten gegen den Ausbau neuer Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr (MIV)! “Denn jede Straße, jeder Parkhaus, jede Autobahn erzeugt nur neuen Verkehr. Wenn wir eine konsequente Verkehrswende wollen, dann muss jeglicher Ausbau an MIV-Infrastruktur jetzt gestoppt werden.so ein*e Aktivist*in aus den Reihen der Fahrraddemo. Schluss mit Motorenlärm und Flächenversiegelung, Luftverschmutzung und Bodenverseuchung, Waldrodung und Ackerzerstörung, Ausbeutung und Klimazerstörung.

Die Proteste um den Dannenröder Forst ziehen an

Sowohl der Dannenröder Wald als auch der Herrenwald haben jetzt eine Räumungsverfügung. Die besagt, dass die zuständigen Behörden befugt sind, Baumhäuser, Barrikaden und sonstige Dinge abzubauen und aus dem Wald zu entfernen.

Morgen ist der 1. Oktober, die Rodungssaison beginnt. Ab dann dürfen nach Gesetz Bäume gefällt werden.

Morgen beginnt auch die Baustelle für den Weiterbau der A49 zwischen Borken und Neuental. Das ist auch der Grund, weshalb unsere Fahrraddemo laut Versammlungsbehörde schon ab Borken die Autobahn verlassen muss.

Daher nochmal an alle Menschen, die nach der Fahrraddemo nicht nach Hause fahren, sondern noch mehr machen wollen die Einladung:

In und um den Dannenröder Forst besteht sowohl die Möglichkeit in der Besetzung zu übernachten (waldstattasphalt.blackblogs.org) oder in einem Protestcamp außerhalb des Waldes (https://camp.wald-statt-asphalt.net/de/). An beiden Orten werden auch helfende Hände gesucht. Kontakt über die Websites.

A49 rückbauen! Danni bleibt!

Verpflegung mitbringen

“Wir machen morgen zwischendurch Pausen. Denkt dran, euch genug zu Trinken und zu Essen für die Fahrt mitzunehmen, denn es wird eine lange Tour werden. Vielleicht werden wir unterwegs von einer KüFa überrascht, darauf können wir aber noch nicht setzen.”

-Fahrradfahrer*in